Ganz ehrlich? Das ist mein heimlicher Traum: Ich klappe jeden Tag meinen Laptop auf, schreibe Blogartikel und verkaufe mit Leichtigkeit meine SEO-Beratung und mein SEO-Angebot (+ Blog-Kurs) Doch schon im BWL-Studium habe ich die Wahrheit erfahren: Der Marketing-Mix ist wichtig und das gilt ebenso für das Online-Marketing. Auch wenn ich SEO-Expertin bin, würde ich allein auf Suchmaschinenoptimierung aufbauen. Doch funktioniert Selbstständigkeit ohne Social Media? Und bedeutet Selbstständigkeit nicht gleichzeitig Sichtbarkeit?
Inhaltsverzeichnis
SEO lernen und Blog schreiben sind mein Steckpferd. Doch das ganze Business auf eine Karte setzen? Nein, das wagte ich noch nie und empfehle es weiterhin hin. Ich nutze daher zusätzlich Newsletter, Werbeanzeigen, einen Podcast, Pinterest, Instagram und Threads (LinkedIn existiert nur passiv) für meine SEO-Beratung. Hups, das ist erschreckend viel Content für verschiedene Online-Marketing-Kanäle!
Das sind meine Plattformen, auf denen ich aktiv bin. Threads ist momentan mein absoluter Favorit!
Diese Plattformen habe ich auch noch: YouTube für beide Websites, Facebook-Seiten, Instagram bitte.kaufen, Threads für bitte.kaufen. 🤯
Wie kann ich diese alle bespielen? Die Antwort ist leicht: gar nicht. Also möchte ich mich auf weniger Kanäle konzentrieren und den Traffic noch mehr zu meinen eigenen Plattformen holen.
Als ich noch auf Mamaskind.de gebloggt habe (heute umbenannt in bitte.kaufen-Magazin) waren Facebook und Twitter Pflicht. Auf diesen Plattformen machte ich auf neue Blogposts aufmerksam und bekam tatsächlich viele Leserinnen darüber. Poste ich heute einen Facebook-Beitrag, lacht mich der Algorithmus leise aus. Klar, wenn ich inaktiv bin und vom großen Kuchen etwas abhaben möchte, passt das nicht zusammen. Die Algorithmen der Plattformen wollen Engagement sehen, von meinen Abonnenten und mir. Doch was, wenn ich keine Lust oder Energie habe, fesselnden Content für fremde Portale zu erstellen? Dann muss ich auf ein Kuchenstück verzichten. Ob mir diese Tatsache schmeckt?
Die eine Frage ist: Hast du die Zeit, auf *allen* Social-Media-Plattformen Marketing zu machen?
Mein Elternmagazin läuft aktuell ohne Social Media. Das finde ich etwas schade, weil ich Eltern perfekt über Instagram erreichen würde. Vielleicht würde ich auch meine Facebook-Seite wieder aktivieren können. Mehr Reichweite ist doch immer gut, oder? Die Kanäle wieder zu aktivieren, würde bedeuten, regelmäßig Content zu erstellen und zu posten.
Hier steckt so viel "würde" in meinen Überlegungen, dass es offensichtlich ist, dass Social Media trotz der riesigen Vorteile nicht meine erste Wahl sind. Ich möchte mich auf mein Magazin und die Wunschzettel-App dahinter fokussieren. Die investierte Zeit ist wertvoll, also mache ich kein TikTok, lustige Instagram-Reels und was noch gut ankommt, sondern informationsorientierte, optimierte Blogartikel. Diese schreibe ich ohnehin am liebsten.
Einige Probleme für Selbstständige ohne Social Media:
Die Probleme bzw. Nachteile für Selbstständige ohne Social Media erscheinen groß, oder? Doch was ist, wenn du als Solo-Selbstständige, möglicherweise mit Kindern, nur eine sehr begrenzte Arbeitszeit hast? Dann ist es nicht möglich, zusätzlich zur eigenen Website mit Blog und Newsletter regelmäßig Instagram zu füttern.
Vielleicht hilft dir dieser Gedanke:
Wer sind die Accounts, die alle Plattformen perfekt bespielen? Das sind Firmen oder Selbstständige mit eigenem Team oder zumindest einer virtuellen Assistenz.
Vergleichen bringt dir nichts, denn du kennst die Umstände, das Budget (Geld und Zeit) und das Team dahinter nicht!
"Können Selbstständige erfolgreich ohne Social Media sein?"
2017 wurde ich im Berliner Tagesspiegel zu meinem Leben als Mamabloggerin interviewt. Und schon damals hatte ich FOMO (Fear of missing out, die Angst, etwas zu verpassen). Es war mir damals als nebenberuflich Selbstständige schon zu viel und dennoch machte ich weiter mit Social Media und Blog.
Wenn du diesen Beitrag liest, hast du vermutliche ähnliche Überlegungen. Vertrauen aufbauen, Blog schreiben, der auch in Google gefunden wird, selbst ohne Social Media kostet Zeit. Zusätzlich auf Instagram und Facebook (oder anderen Portalen) aktiv zu sein, bedeutet nach meiner Erfahrung, mindestens dreimal pro Woche hochwertige Posts zu veröffentlichen. Sonst tauchst du bei deinen Abonnenten nicht auf.
Und heute bin ich überzeugt, dass Marketing ohne Social Media funktionieren kann. Sicher gibt es Branchen, bei denen soziale Medien noch relevanter sind (alles Visuelle, DIY, Handmade, Schmuck, Kleidung), doch es gibt weitere Wege, Kunden zu gewinnen. Wir wissen alle, dass ein optimal bespielter Instagram-Kanal ein dicker Vorteil ist!
Auf meinem Mamablog schrieb ich bereits 2017 einen Betrag zum Thema "Digitaler Minimalismus". Schon damals habe ich mich ein Stück von Social Media verabschiedet und war dennoch online sichtbar: durch meinen optimierten Blog. Im Blogpost schrieb ich, dass ich bestimmte Plattformen komplett meide oder reduziere. Das ist auch mein Tipp für dich: Werde unabhängig von Social Media und mache nur den Teil, der dir Spaß macht!
Das sind nur die absoluten Basics. Doch das sind die ersten Schritte, wie du Kunden gewinnen kannst - ganz ohne Social Media. Meines Erachtens sind optimierte Blogposts wirklich gut investierte Zeit, denn damit verdiene ich mein Geld als Elternbloggerin und SEO-Beraterin. Viele Käufer steigen über meinen Blog ein.
Das ist ebenfalls wichtig: Tracke deine Website-Besucher und sieh nach, woher sie kommen und was sie auf deiner Website tun. Instagram ist z. B. eine Plattform, auf der die User bleiben. Instagram möchte nicht, dass sie gehen. Links sind eher ein Reichweiten-Killer. Ich schreibe hier "eher", weil Storys mit Link, die hohe Interaktionsraten haben (Likes & Direktnachrichten), dennoch Nonsens-Storys ablösen können. Es kommt stets auf den Inhalt an. Hier gilt ebenfalls: Miss, was deine Abonnenten klicken und von dir gerne konsumieren, um mit wenig Social Media Zeit dennoch die richtigen Inhalte zu erstellen - falls du dich dafür entscheidest.
Dir fehlt der Austausch mit anderen Selbstständigen oder deiner Zielgruppe, weil du selten auf Social Networks bist? Lass deine Website-Besucher mit dir in den Kontakt treten. Du hast sicherlich eine Kontakt-Seite, über die dir Personen schreiben können. All das kannst du ohne Social Media machen! Was fällt dir noch dazu ein?
Was sind die Lösungen, erfolgreich selbstständige ohne Social Media zu sein? Erfolg definiert jeder anders. Für mich heißt das, Kunden ohne Instagram-Reels zu bekommen und das mit gutem Content Marketing. Dafür kannst du nicht nur auf SEO setzen, sondern auch auf Pinterest.
Pinterest baue ich für meine Blogs weiter aus. Da hat sich in der Zwischenzeit einiges getan und ich experimentiere mit neuen Formaten und natürlich mit KI-Tools. Pinterest ist kein Social Network, sondern eine visuelle Suchmaschine, die auf Keywords basiert. Als SEO-Expertin ist das für mich ein Traum! Vor allem ist die Plattform kein so großer Zeitfresser wie die grellen Freunde. Es ist vielmehr eine effizientere & zielgerichtete Alternative zu Social Media.
Anfangs habe ich es dir schon erzählt: Mein Elternblog kommt derzeit ohne Social Media aus. Das würde ich gerne begleiten, weil ich Instagram hier absolut sinnvoll finde. Gleichzeitig möchte ich es nicht auslagern bzw. Budget hierhin investieren. Es ist also eine Priorisierung der Maßnahmen für mein Content Marketing.
Bei meiner SEO-Beratung setzte ich zu Beginn meiner hauptberuflichen Selbstständigkeit auf 7 Instagram-Posts pro Woche und einen Blogpost pro Woche, um sichtbar zu werden und schnell Reichweite aufzubauen. Das half mir, mein erstes Produkt (Keyword-Recherche-Kurs) schnell zu verkaufen und Testimonials zu sammeln. Jetzt mache ich gerade eine bisher zwei Monate andauernde Social Media Pause.
Bei einem neuen Start würde ich auch jetzt noch so machen, wenn du Social Media integrieren willst.
Komplett ohne Social Media kann es auch funktionieren, wenn du statt der externen Plattformen auf Werbeanzeigen setzt, um schnell Reichweite und Kundinnen zu bekommen. Alternativ kannst du mit SEO langsam aber stetig wachsen. Ausschließlich auf Social Media würde ich niemals setzen (genauso wie ausschließlich auf SEO!).
Ein paar Jahre später habe ich auch für meine Beratung eine Social Media Pause auf Instagram gemacht. Und ja, ich kann hervorragend ohne Instagram leben! (Ohne Facebook sowieso, da lese ich nur eine Gruppe eines KI-Tools).
Das Instagram-Konto vorübergehend zu deaktivieren, kam für mich jedoch nicht infrage. Ich habe parallel zur Pause wieder meine Ads auf Meta (Instagram und Facebook) geschaltet, sodass ich zusätzlich zu Google und SEO eine weitere Quelle für neue Leser habe. Aus dieser Erfahrung kann ich berichten: Ich finde es wertvoll, eine Basis auf Instagram zu haben. Diese kann ich für Werbeanzeigen und Content Recycling nutzen, ohne dass ich täglich aktiv sein muss. Und dieses Muss ist das, was viele Selbstständige stören dürfte.
Müssen ist immer eine schlechte Voraussetzung für Online-Marketing!
Ich bin sicher, es gibt viele positive Beispiele für Selbstständige, die erfolgreich ohne Social Media Kunden gewinnen. Vielmehr noch, es gibt sicherlich viele, die glücklicher ohne Social Media sind. Das ist ein wichtiger Punkt! Mich triggern einige Posts von auf Instagram erfolgreichen Selbstständigen. Ich weiß, das sollten sie nicht, dennoch schaue ich nicht so gerne in den Feed. FOMO wird dann wieder sehr deutlich: Warum habe ich nicht so tolle Storys? Das will ich nicht mehr, deshalb mache ich das nun weniger!
Was mich am Anfang meiner Selbstständigkeit sehr verunsichert hat, ist das riesige Angebot an 0 € Leadmagneten zu jedem Bereich. Ich wollte selbstredend alles richtig machen und habe sie "alle" gelesen. Gleichzeitig stiegen mein FOMO und mein selbst gemachter Druck. Die 0 € PDFs haben absolut ihre Daseinsberechtigung, ich biete immerhin selbst ein 0 € SEO-Workbook an. Doch ich wollte alles auf einmal. Das kann gar nicht klappen!
Finde den für dich richtigen Rhythmus. Ich gehe bei meiner Jahresplanung zuerst von meiner mir verfügbaren Zeit aus, was ich gerne machen würde und priorisiere das. So komme ich gar nicht mehr auf die Idee, plötzlich eine TikTok-Karriere zu starten. 🤣
Es müssen nicht Social Media sein. Vielleicht möchtest du langsam wachsen, quasi Slow Blogging machen und in deinem Tempo deine Produkte verkaufen. Wichtig ist, dass du deine Zielgruppe kennst und vor allem Spaß an deinen Marketingstrategien hast. Es gibt sicherlich kein Richtig oder Falsch. Probiere aus und sortiere das aus, was nicht zu dir passt! Wenn du unsicher bist, versuche es mit einer Social Media Pause und beobachte, wie sich deine Zahlen entwickeln. Was passiert denn wirklich, wenn du dich von Instagram abmeldest?
Wer schreibt hier?
Sarah Depold
Liebe Sarah, Vielen Dank für deine Einblicke und die ganzen Tipps. Pinterest gehe ich dieses Jahr auch an. Die Frage ob Socialmedia bleibt oder nicht ist für mich noch nicht ganz entschieden. 😅 Herzliche Grüße Alexandra
Hallo Alexandra,
ich habe auch noch einen LinkedIn-Versuch gemacht, aber beim Versuch wird es wohl bleiben. 😀
Da fokussiere ich mich lieber auf meinen nächsten Blogpost, statt zu hoffen, dass der LinkedIn-Beitrag zackig Leute erreicht, damit ihn noch mehr Leute lesen. Hach, nee.
Viel Erfolg bei der Entscheidung und Pinterest!
Über Pinterest habe ich kürzlich viel gebloggt und zwei Videos (mit Blogpost) veröffentlicht, falls du schauen magst:
Liebe Grüße
Sarah